Negative Seiten des Tourismus

 

Das Rote Meer ist als Tauchparadies weltweit berühmt. Es wird alles geboten, was zu einem traumhaften Tauch- oder Schnorchelurlaub dazugehört: klares warmes Wasser, endlose Korallenriffe und eine spektakuläre Unterwasserfauna mit bunten Korallenfischen in allen Formen und Farben sowie Haien und Schildkröten.

Doch die Taucher müssen in immer entlegenere Reviere meist weitab der Städte ausweichen, um auf eine noch intakte Unterwasserwelt zu stoßen. Schlechtes Umweltmanagement und katastrophale Baufehler - Hotels wurden manchmal direkt auf die Korallen gebaut - haben vielerorts zu einer schleichenden Vernichtung der Riffe und ihrer Bewohner geführt.

Die Abwässer der Hotelkomplexe fließen meist hektoliterweise ungeklärt ins Meer. Zudem zerstören unzählige Tauchboote zunehmend mit ihren Ankern die weltweit nördlichste Warmwasser-Korallenfauna, die sich in Jahrtausenden entlang der Küsten des Roten Meeres entwickelt hat. Hinzu kommen schlecht ausgebildete Taucher, die auf der Jagd nach Souvenieren oder aus schlichtem Unvermögen die fragilen Korallen abbrechen.

Nur die Einrichtung von Schutzgebieten, in denen die Natur geschont wird und die nur von speziell geschulten Tauchern besucht werden dürfen, kann die fragile Unterwasserwelt noch retten. Im Juni 2006, während der letzten Fußballweltmeisterschaft, dokumentierten die GreenpeaceAktivisten von der Esperanza aus einerseits die Schönheit des Roten Meeres, andererseits protestierten sie gegen die fortschreitende Zerstörung dieses einzigartigen Naturschatzes.

Die schnell wachsende Tourismusindustrie gehört zu den stärksten Wirtschaftssektoren Ägyptens und bietet immer mehr Menschen Arbeit und Einkommen. Mit der steigenden Zahl von Besuchern nimmt aber auch die Umweltbelastung zu und knappe Ressourcen schwinden.

Besonders in den touristischen Zentren, wie Hurghada und Sharm el Sheik, werden Wasserverschmutzung und unzureichende Abfallentsorgung daher zunehmend zum Problem. Hinzu kommt die Schädigung von natürlichen Ökosystemen, wie zum Beispiel Korallenriffen, die komplexe ökologische und wirtschaftliche Folgeschäden nach sich ziehen.

 

Landesspezifische und praktisch umsetzbare Umwelt- und Qualitätsstandards für die Bewirtschaftung von komplexen Ferienressorts sind bisher nicht vorhanden und in den Hotels fehlt das Know-how über nachhaltiges Wirtschaften und umweltschonende Betriebsführung.

 

Quellen:

http://www.greenpeace.de/themen/meere/kampagnen/sos_weltmeer/tour/artikel/rotes_meer/

 

http://www.gtz.de/de/leistungsangebote/25466.htm

 

Von : Ole Schäfer ,Jannik Langeleh